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Intern
Institut für Philosophie

Dr. des. Katrin Fischer

DFG-Projekt "Arabic and Latin Glossary"

Arabic and Latin Glossary

E-Mail: katrin.fischer@uni-wuerzburg.de

Telefon: +49 931 31-819 80

Sprechstunden nach Vereinbarung.

Lehrveranstaltung im Sommersemester 2023:

Bachelorseminar Hume: Untersuchung über den menschlichen Verstand

Lebenslauf:

Katrin Fischer arbeitet seit September 2005 am Arabic and Latin Glossary mit; seit Januar 2008 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Im Oktober 2007 beendete sie ihr Studium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg als Magistra Artium in den Fächern Philosophie, Evangelische Theologie und Volkswirtschaftslehre.

Titel der Magisterarbeit: Tier und Mensch bei Albertus Magnus und Avicenna.

Arbeitstitel der Dissertation: Avicennas Kosmologie in den Werken lateinischer Denker des Mittelalters.

Abstract:

Avicenna (Ibn Sīnā, 980–1037) entwickelt in seiner Metaphysik (al-Ilāhiyyāt) – dem vierten Teil seiner philosophischen Summe Buch der Heilung (Kitāb al-Šifāʾ) – den Grundgedanken seiner Ontologie: die Distinktion von Sein und Wesen. Diese Lehre hat er als erster Denker zu einer eigenständigen Theorie ausgearbeitet. Sie sollte zu einem seiner bekanntesten und einflussreichsten Lehrstücke werden.

Nachdem Avicennas Metaphysik im zwölften Jahrhundert ins Lateinische übersetzt wurde, fand seine Ontologie schnelle Verbreitung unter den lateinisch-christlichen Denkern. Für Gelehrte, die von einer monotheistischen Weltanschauung geprägt sind, liegt die enorme Attraktivität dieser Theorie darin, dass sich aus der Sein-Wesen-Distinktion rein rational die wichtigsten Aspekte der Beziehung ableiten lassen, in der Gott und Welt zueinander stehen, wenn man diese Beziehung im Hinblick auf das Sein betrachtet.

Angesichts der Tatsache, dass Avicennas Ontologie bei den lateinischen Denkern stark rezipiert wurde, stellt sich für mich die zentrale Frage, die ich in meiner Dissertation verfolge: Wie weit kann man als christlicher Denker mit Avicenna gehen, wenn man seine Ontologie zur Erklärung des Verhältnisses von Gott und Welt heranzieht? Mich interessiert vor allem, an welchen Stellen und aus welchen Motiven ein Denker Modifikationen an der avicennischen Theorie vornimmt, sie anders als andere interpretiert oder gänzlich mit Avicenna bricht. Was bedeuten diese Änderungen der avicennischen Theorie inhaltlich? Und insbesondere: Wie werden sie rational gerechtfertigt? Davon sind vor allem die Bereiche der Theologie und Kosmogonie betroffen, denn die Ontologie nimmt direkten Einfluss auf sie.

Meine Fragen trage ich an die Theorien dreier ausgewählter Denker der lateinisch-christlichen Tradition heran: Dominicus Gundisalvi († ca. 1190), Wilhelm von Auvergne (†1249) und Heinrich von Gent (†1293).

 

Veröffentlichungen:

  • Mitherausgeberin des Arabic and Latin Glossary
     
  • „Avicenna’s ex-uno-Principle in William of Auvergne’s De trinitate“, in: Quaestio 15 (2015), S. 423‒432.
     
  • Avicenna’s Influence on William of Auvergne’s Theory of Causes“, in: The Arabic, Hebrew and Latin Reception of Avicenna’s Physics and Cosmology, hrsg. von D.N. Hasse und A. Bertolacci (Boston/Berlin: De Gruyter, 2018), S. 371–396.